Hotel Restaurant Baseltor, Solothurn
Am 24. August pilgerte eine kleine Schar von 11 Frauen nach Solothurn, wo uns Ursula Staub-Feller vor dem Baseltor erwartete und begrüsste. Sie erzählte kurz von ihrem Werdegang als Innenarchitektin. Sie hatte als noch junge Berufsfrau die Möglichkeit beim Atelier 5 als freischaffende «Hausinnenarchitektin» in die Fussstapfen von Hans Eichenberger zu treten und m In- und Ausland vielfältige Projekte mitrealisieren zu können. Gleichzeitig hatte sie aber auch viele eigene grosse Bauvorhaben, die sich teils über Jahre erstreckten wie beispielsweise das Hotel Kraft in Basel (Historisches Hotel des Jahres 2007), das sie seit den 2000er Jahren in mehreren Etappen umgebaut und renoviert hat.
Aus dieser Erfahrung kam sie auch zum Auftrag am Baseltor. Zu Beginn der 1990er Jahre entstanden die ersten sechs Hotelzimmer und eine neue, für die Gäste einsichtbare Küche. Ab 2000 leitete Ursula Staub-Feller Umbau und Renovation der weiteren Zimmer, der Fassade und des Dachs. Es folgte eine Erweiterung des Hotels mit der Miete von 3 Räumen im Turm direkt ans Stadttor angebaute Wohnhaus. 2010 gab es wiederum eine Erweiterung um 4 Hotelzimmer in der benachbarten Liegenschaft Kuonihaus und 2015 eine Erweiterung um 2 Atelierzimmer im Hinterhaus der Liegenschaft Kuoni. Ausserdem wurde das Restaurant im kleinen Innenhof erweitert.
Die Umbauten sind geprägt vom Respekt für den Erhalt des Altbaus mit der verwinkelten Trag- und Raumstruktur sowie der Liebe zum Detail bei den neu gestalteten Bauteilen. Jedes Zimmer ist in seiner Gestaltung und Möblierung ein Unikat, ergänzt mit der Plakatsammlung und einer kleinen Bibliothek des Hotels Baseltor. Bemerkenswert ist auch die Sammlung von seltenen Möbelstücken der frühen Moderne gemischt mit schlichten Neuentwicklungen.
In der anschliessenden Diskussion über Ausbildungsmöglichkeiten für Innenarchitektinnen, meinte Ursula Staub-Feller, die selber Ihre Ausbildung an der HFGK (Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel, heute FHNW) abgeschlossen hat und verschiedentlich Ausbildungsgänge begleitet hat, dass heute die Ausbildung in Luzern, Basel und Lausanne gut qualifiziere für den Beruf als Innenarchitektin.
Als Berufsfrau hat sie sich früh selbstständig gemacht und für ein Einfraubüro entschieden, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Nach Bedarf gehe sie freie Partnerschaften ein und hat ein gutes Netzwerk von Freelancern. Beim anschliessenden, von Ursula gespendeten Apéro, lernten wir auch die feine Küche des Baseltors kennen.
Randi Sigg-Gilstad, 19.9.2017