Podium – Frauen planen und bauen
Wie können gesellschaftliche «Minderheiten» besser in Planungen einbezogen werden?

(abap) Mary Pepchinsky, Tina Büchler, Sabin Bieri und Alec von Graffenried führten unter der Leitung von Christina Schumacher eine sehr interessante Diskussion zum Thema Diversity.
Noch immer steigen zu viele Frauen aus dem Beruf aus, weil offensichtlich die Rahmenbedingungen nicht stimmen, meinte Mary Pepchinsky.
Für Tina Büchler hat sich der Begriff ‚Diversity‘ als ursprünglich soziale Kritik ins Positive verwandelt. Diversity steht heute für soziale Vielfalt, für den Einbezug verschiedener Gruppen in Planungsprozesse. Die Ausgrenzung von Gruppen sowie die Erstellung diskriminierender Räume sollen damit verhindert werden. Diversity Management zeigt, diverse Teams sind erfolgreicher als homogene Teams.
Der Begriff Diversity kommt aus der Ökologie und ist in der sozialen Nachhaltigkeit verankert. Er steht für Effizienz, Beseitigung von Ungleichheit, Existenzsicherung, Teilhabe, Gemeinschaft, alle sollen sich entsprechend ihren Fähigkeiten einbringen, ergänzte Sabin Bieri.
Christina Schumacher wollte von Alec von Graffenried wissen, wie er bei Losinger/Marazzi das Dosier ‚Diversity‘ umgesetzt hatte. Der heutige Stadtpräsident meinte dazu: In gemischten Teams läuft es besser und so ist auch die Jury für den Viererfeldwettbewerb zusammengesetzt. Zu den guten Prozessen gehöre für ihn, dass der Konflikt im Gaswerkareal ‚alter Gaskessel – neuer Wohnungsbau‘ von den Jugendlichen selbst gelöst werden soll. Sie sind aufgefordert, den neuen Standort für den Gaskessel zu finden. Partizipative Prozesse sind zwar sehr langwierig, aber desto robuster, meinte Ch. Schumacher dazu.
Schlussendlich kritisierten die Teilnehmerinnen die Abgabe der Verantwortung von der Stadt beim Wohnungsbau. Sie würde zu vieles dem ‚Markt‘ überlassen. Partizipation benötigt Öffentlichkeit, wurde aus dem Publikum ergänzt. Gefordert wurden auch partizipative Bauprojekte an Schulen, z.B. Pausenraumgestaltungen durch die SchülerInnen.
Für die Umsetzung von Diversity muss die Politik entsprechende Strukturen geschaffen. Quoten sollen dabei die Vielfalt unterstützen, meinte Sabin Bieri.
GV